JAMES HOWELL

1993 gelangte der Maler James Howell zu einer Entscheidung, die sein umfangreiches Schaffen bis zu seinem Tod 2014 prägte: Er widmete sich ganz dem Grau und erforschte so einen nur auf den ersten Blick kleinen Aspekt von Farbe. „Grenzen offenbaren Freiheit und unendliche Möglichkeiten“, schrieb er im Jahr 2000. „Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich diesen Gedanken hatte. Ich betrachtete eine Szene mit Schnee und Nebel. Die Ansicht war vereinfacht und die Details waren ausgelöscht. Und doch erlebte ich den ganzen Reichtum.“

Den vielen unterschiedlichen – großen und kleineren, einzelnen, mehrteiligen sowie seriellen, hellen und dunklen, auf Leinwand oder Aluminium gemalten  – Bildern Howells gemeinsam ist ein inhärenter Farbverlauf vom Hell am oberen Bildrand zum Dunkel in der Verschattung am unteren Rand in subtilsten Abstufungen. Um die exakte Mischung dreier Farbtöne in den Abstufungen zu entwickeln, nutzte Howell mathematische Kurven, Differentialgleichungen und Freiformkurven, und eine äußerst sensible Waage. Um das weiche, gleichmäßige Ergebnis zu erzielen, musste er für eine einheitliche Viskosität der Farbmaterie sorgen.

www.jameshowellfoundation.org

48.17, 06 Feb 2004, 2004
Acryl auf Leinwand
101,5 x 105 cm
Sammlung Schroth