JOSEPH MARIONI

Der kürzlich verstorbene US-amerikanische Künstler Joseph Marioni (1943–2024) zählt zu den bedeutendsten Vertreter*innen der sogenannten Radikalen Malerei, einer Malerei, deren Fokus die Farbe als eigener Topos ist. In der Folge von Künstler*innen wie Pollock, Rothko oder Newman, die das US-amerikanische Radical Painting prägten, suchte Marioni nach Mitteln, die Farbe selbst als Medium und spezifische Form des Ausdrucks zu erforschen. In New York und Philadelphia lebend war er seit vielen Jahrzehnten gerade im deutschsprachigen Raum stark präsent und für viele Künstler*innen prägend.

Marionis Umgang mit Farbe ist ein eigener subtiler, dessen Ergebnis und Bild-Erscheinung zum einen starker Ausdruck des Prozesses der Bildentstehung ist und zum anderen Farbe als etwas Wesenhaftes sein lässt. Viele Lasurschichten liegen übereinander, Fließ- oder Laufspuren sind erkennbar, lesbar und zeigen am unteren Bildrand Akzentuierungen des Bildgeschehens. Farbe wird bei Marioni lebendig, durchscheinend und körperlich zugleich.

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o.T. (painting # 7 -78), 1978
Acryl und Leinwand auf Keilrahmen
74,7 x 51,6 cm
Privatsammlung