* 1954 in Summit, NJ (US), lebt und arbeitet in New York City, NY (US)
In vielen meiner Arbeiten befasse ich mich mit grundlegenden Aspekten von Raum und Zeit. Mit meinen Zeichnungen erforsche ich zeitliche und strukturelle Entwicklungen, indem ich organische Prozesse mit technischen Daten verknüpfe. Durch einen festgelegten, auf wissenschaftlichen Informationen und Naturphänomenen basierenden Prozess entstehen schließlich Arbeiten mit kontemplativem Charakter.
Dabei interessiert mich die didaktische Eigenschaft der Daten weniger als ihre unbedingte Distanziertheit und die Tatsache, dass sie eine Struktur bieten, die es mir erlaubt, weniger Entscheidungen treffen zu müssen, wodurch mehr Freiheit bei der Verfertigung einer Zeichnung entsteht. Daten liefern einfach eine allumfassende Struktur von etwas, von dem ich weiß, dass es wahr ist, das ich jedoch nicht mit eigenen Augen sehen kann. Ich lade aus dem Internet Informationen über Fluten und Strömungen herunter, die mich interessieren, und benutze diese Zahlen, um Abfolgen von Linien festzulegen, die ich von Hand mit pigmentierter Tinte zeichne. Ein Wissenschaftler würde diese Informationen vermutlich nutzen, um etwas zu beweisen. Als Künstlerin interessiert mich ein konkretes Ergebnis weniger als eine Reihe von Fragen, die eine weitere Reihe von Fragen nach sich zieht.
Die Zeichnungen in der Sammlung Schroth befassen sich in erster Linie mit Fluten und sind Teil einer 2002 begonnenen Reihe von Arbeiten, die die Bewegung von Wasser auf unserem Planeten beschreiben und strukturieren. In letzter Zeit fokussiert das Projekt die durch extremes Wetter wie Wirbelstürme und Tsunamis permanent zunehmenden Störungen natürlicher Strukturen.
Jill Baroff, 2017, übersetzt von Lucinda Rennison