MIKE MEIRÉ

*1964 in Darmstadt, lebt und arbeitet in Köln, DE

Mike Meiré beschreibt seine Arbeit als kontinuierliches Studium der evolutionären Prozesse des Lebens, die der Künstler in drei Phasen unterteilt: Geburt, Biografie und Tod. Im Zentrum der Arbeit Meirés steht ein feines Zusammenspiel von edlen Materialien und banalen Alltagsmaterialien. 

Die faszinierende Gegenüberstellung von organischen, oft sexuell aufgeladenen oder gender-orientierten Objekten und beruhigenden geometrischen Elementen gewinnt in Meirés Arbeit zunehmend an Bedeutung. Sie verweist auf eine ambivalente Haltung zur Moderne. […] 

Niklas von Bartha, Rosie Snaith

Grid Paintings

Als Künstler und Art Director schaut Mike Meiré mit Scharfblick auf das, was sich hinter den Nachrichten verbirgt, auf die Schablonen, in die sie eingefügt, auf die Medien, mit denen sie verbreitet werden. So ist es kein Zufall, dass die Auseinandersetzung mit der NZZ (Neuen Zürcher Zeitung), deren Neugestaltung Mike Meiré übernommen hatte, ihn zu den „Grid Paintings“ inspirierte. Was auf den ersten Blick wie die Rückkehr zur konstruktivistischen Malerei wirkt, erweist sich bei näherer Betrachtung als das exakte Gegenteil des konstruktivistischen Prinzips. Es geht eben gerade nicht um abstrakte, von realistischen Referenzen befreite Kunst, deren Reduktion auf geometrische Grundformen das Ideal menschlicher Wahrnehmungsprinzipien darstellen soll. Vielmehr geht es um das Sichtbarmachen von etwas so Abstraktem wie Nachrichten, einem Fetisch unserer Echtzeitära.

Anh-Linh Ngo

www.mikemeire.com