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Analysis, Disruption, System

10. September 2023 - 19. November 2023

Analysis, Disruption, System

RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner
10. September bis 19. November 2023
Eröffnung am 9. September | 17 Uhr

Kuratiert von Andrew Bick, Jonathan Parsons und Katie Pratt
Mit Werken von Andrew Bick (mit Ana Teles) | Katrina Blannin | Arnaud Desjardin/The Everyday Press | Tanya Goel | Clare Goodwin | Jonathan Parsons | Katie Pratt | Giulia Ricci | Jeffrey Steele

Im Laufe der Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit Installationsaufnahmen, Texten von Felicity Lunn, Katie Pratt und Jon Wood sowie einer Einführung von Andrew Bick und Jonathan Parsons.

„Analysis, Disruption, System zeigt Arbeiten von neun ausgewählten Künstler*innen und untersucht deren Beziehung zu historischen wie auch aktuellen Aspekten sozialer und politischer Systeme. Über das Werk von Jeffrey Steele (1931-2021) gibt die Ausstellung den Kontext vergangener Auffassungen von System, während es zugleich auch um Reaktionen auf die sich verändernden Vorstellungen von System, um das Erkennen neuer Entwicklungen, Abweichungen und Störungen geht. Die Ausstellung setzt die verschiedenen Positionen in einen visuellen Dialog und richtet besonderes Augenmerk auf die Erkenntnis richtet, dass Künstler*innen häufig auf Humor zurückgreifen, dass das Detail einer effektiven Störung oft von einem Scherz abhängt.

Unweigerlich hat die derzeitige Sorge Großbritanniens um seine Beziehungen zu Europa und zur Welt einen Einfluss darauf, wie Künstler*innen, die aus dem Vereinigten Königreich heraus arbeiten oder in irgendeiner Weise damit verbunden sind, arbeiten. Die direkte Auseinandersetzung mit dem Modernismus und seinen Vermächtnissen – wie in Jeffrey Steeles Schaffen – ist ein Aspekt.

Aber eine neue Auseinandersetzung mit der Moderne ist zwangsläufig auch eine postkoloniale Befragung, etwa: Was bleibt? Wie funktioniert sie? Welche Konsequenzen hat sie für verschiedenste Kontexte? Wie könnte ein heutiger Blick auf Systeme und damit auf das Erbe der Moderne global sein? So beschäftigt die Ausstellung sich damit, wie Kunst und Ideen migrieren und wiederkehren, wie Kunst die Welt in einem bestimmten Moment anspricht und wie wir visuelle Mittel (oft systematisch) nutzen, um den interkulturellen Austausch durch das Visuelle zu analysieren und zu gestalten.

Analysis, Disruption, System ist keine „politische Ausstellung“, was das rahmende Konzept und das zentrale Thema angeht. Sie zelebriert jedoch die gesellschaftliche Analyse von Systemen aus künstlerischer Sicht und erfreut sich am Humor, an der Störung und an der Fähigkeit, einen Schritt zurückzutreten und zu kommentieren – einem Vorrecht Kunstschaffender bei jeder gesunden kulturellen Auseinandersetzung mit politischen Strukturen. Dieses Vergnügen beruht naturgemäß auf der haptischen Erfahrung und einem Fokus auf die Machart der Dinge. So wie Witze von der Art und Weise abhängen, wie sie erzählt werden, ist die inhärente Materialität von Kunstwerken als Aussage an sich ein Aspekt, den diese Ausstellung bewusst unterstreicht.

2017 kuratierten die Künstler Andrew Bick, Jonathan Parsons und Katie Pratt gemeinsam die Ausstellung The Order of Things für The Wilson, Cheltenham. Die Ausstellung untersuchte Ideen von System Art aus den 1970er Jahren in Bezug auf die damals gegenwärtige Kunst und brachte interessante Fragen und Antworten in Bezug auf parallele Unterschiede zwischen den Entwicklungen der 70er Jahre und dem aktuellen Denken in der Welt der Cybersicherheit hervor. Systeme, ihre Funktion und mögliche Störungen wurden anschließend mit Analyst*innen und Forschenden aus der Welt der Cybersicherheit diskutiert, u. a. in einer öffentlichen Veranstaltung mit dem NCSC in der Royal Society of Arts, London, im Jahr 2019 und es wurden erste Pläne für eine gemeinsame Forschungsarbeit entwickelt.

Analysis, Disruption, System greift die frühere Ausstellung und die von ihr angestoßenen Dialoge wieder auf und erweitert dieselben Fragen in Bezug auf die aktuelle Kunstpraxis. Sie reflektiert auch den Bogen der künstlerischen Entwicklung in Bezug auf soziale und politische Anliegen und wie diese sowohl systematisiert als auch unterbrochen werden. Einer der Aspekte, die sich in der Ausstellung 2017 herauskristallisiert haben, war die Vorstellung vom Diagramm als Code oder System in der Kunst und seine Beziehung zur Programmierung und Datenverarbeitung. Das Diagramm als Modell für das Verständnis von Kunst hat eine lange und bisweilen fragwürdige Geschichte. Über die Möglichkeit des Diagramms als Analysemittel und die Anwendung des Diagramms als System hinaus schlägt die Ausstellung jedoch vor, dass die Unterbrechung die zentrale Komponente jedes lebendigen Systems des Verstehens in der Gegenwart ist, und dies stellt den Hauptunterschied zwischen zeitgenössischen Praktiken und jenen in den 1970er Jahren etablierten dar.“

Andrew Bick, Juli 2023, ins Deutsche übersetzt von Juliane Rogge

Termine des Begleitprogramms

Samstag, 9. September, 17 Uhr: Eröffnung der Ausstellung
Sonntag, 10. September, 14 Uhr: Führung mit den Kurator*innen (auf Englisch)
Sonntag, 24. September, 11 Uhr: Führung mit Carl-Jürgen Schroth, Sammler und Gründer der Stiftung Konzeptuelle Kunst
Donnerstag, 5. Oktober, 17 Uhr: Abendführung
Samstag, 21. Oktober, 15 Uhr: Führung und Workshop für Familien 
Sonntag, 29. Oktober, 15 Uhr: Online Talk mit den Kurator*innen, digitale Veranstaltung
Sonntag, 19. November, 15 Uhr: Katalogvorstellung und Finissage

Sonderführungen für Gruppen bieten wir gern an. Kontaktieren Sie uns dazu einfach per E-Mail an info@skk-soest.de oder telefonisch unter 02921 / 354 26 05.

Abb.: Clare Goodwin, Ceramic Block, 2022 © Clare Goodwin, Photo Lullin+Ferrari Gallery Zürich

Details

Beginn:
10. September 2023
Ende:
19. November 2023
Veranstaltungskategorien:
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Veranstalter

Stiftung Konzeptuelle Kunst
Telefon
+49 2921 14177
E-Mail
info@skk-soest.de
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Veranstaltungsort

RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner
Thomästraße 1
Soest, NRW 59494 Deutschland
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