HELEN CALDER

Die meisten Maler*innen verteilen im Grunde genommen mit unterschiedlichen Werkzeugen Farbe auf irgendeinem Bildträger, zum Beispiel Papier oder Leinwand. Damit ist die Farbe nie ganz frei, sondern immer gebunden. Farbe ohne Träger, wie soll das gehen?

Bei Helen Calder geht es. Bei ihr ist Farbe paint und colour zugleich und wird zum Beispiel frei vor der Wand oder im Raum hängend präsentiert. 

Die in Christchurch (Neuseeland) lebende Künstlerin hat eine Methode entwickelt, Acrylfarbe vom Träger zu isolieren. In gewissem Sinne ist bei Calder die Wand der Träger. Wand und Farb-Element werden zusammen zum Bild. Zugleich erleben wir monochrome Farbe in reinster Form als sinnliche Qualität. Die ‚Farbe-Häute‘ können befreit schwebend vor der Wand montiert oder gefaltet auf einem Sockel präsentiert werden. Im ersten Fall sind es Farbbilder, die sich im Raum zu bewegen scheinen, im zweiten wird Farbe im Wortsinn körperlich und schwebt in der Assoziation zwischen Ablagerungen und Farbwesen mit einem scheinbaren Eigenleben.

www.helencalder.co

Polychrome, 2019
Acrylfarbe, pulverbeschichteter Stahl
115 x 34 x 30 cm

Orange Red, 2020
Acrylfarbe, pulverbeschichteter Stahl
82 x 31 x 10 cm

Turquoise Teal, 2019
Acrylfarbe, pulverbeschichteter Stahl
36,5 x 98 x 12 cm