JO KUHN

Sein ganzes, nun über sechzig Jahrzehnte entwickeltes Schaffen, widmet Jo Kuhn der Ergründung der Farbe. Vergleichbar mit dem Ton in der Musik, erlaube die Farbe in der Malerei den direkten und weiten Empfindungszugang, so Jo Kuhn, doch bleibe die Malerei still gegenwärtig im Gegensatz zur zeitlichen Eingebundenheit in den Ablauf von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Musik.

„Der Sog der Stille, der von Malerei ausgehen kann, gehört zu den starken Eindrücken, die sie vermittelt. Subtilsten Empfindungen, die gar nicht in Worte zu fassen sind, wie auch lyrischen Empfindungen bietet die Farbe ihr Spektrum. Daher galt schon immer die Sehnsucht vieler Maler einer Befreiung der Farbe aus der dienenden Funktion, die Form lediglich füllen zu müssen.“

Um die Farbe als vorrangiges gestaltendes Mittel einzusetzen, reduzierte Kuhn seine Komposition immer weiter bis auf wenige, miteinander in Dialog gesetzte Farbflächen in horizontaler Teilung einer auf dem Quadrat beruhenden Grundfläche. 

Kuhn setzte sich mit den verschiedensten Maltechniken, -untergründen und -materien auseinander – Aquarell, Gouache, in samtiges Velours geriebene Pastellkreide, heute Pigmentdruck und über lange Jahre bevorzugt die seit der Antike geschätzte, über Jahrzehnte abbindende Harzwachsmalerei.

„Die Auseinandersetzung mit der Malerei ist ein geistiger Akt, der direkt von der Farbe über das Auge zu den Sinnen ausgelöst wird.“ (J. Kuhn)

www.jo-kuhn.de

99.06H04, 1999
Harzwachs auf Leinwand
200 x 50 cm
Sammlung Schroth

16.04.19 PD, 2016
Pigmentdruck
28 x 28 cm
Sammlung Schroth