Der deutsche Maler Klaus J. Schoen (1931–2018) ergründete in seinem Schaffen die grundsätzlichen Mittel der Malerei: „… die verhältnisse von fläche und linie, fläche und raum, gleichgewicht und ungleichgewicht, symmetrie (!) und antimetrie.“ (K. J. Schoen).
Was seinen Bildern die Kraft verleiht, ist die „unmittelbare visuelle Präsenz der Form“ (K. J. Schoen), die er stets suchte. Dazu ordnete er in seinen Kompositionen wenige, einfache Grundelemente einander zu. Die Farbe ist der Form innerhalb des Gesamtgefüges gleichwertig.
Das hier gezeigte Werk aus der Gruppe der „linearen Farbakkorde“ folgt dem klassischen Kompositionsideal, das Harmonie durch den Ausgleich der verschiedenen Akzente anstrebt. Zwischen den großen weißen Farbflächen leuchtet in der Mitte eine Farbsequenz aus vier schmalen horizontalen Balken in Rot, Blau, Grün und Gelb. Obwohl sie dieselbe Breite haben, erscheinen sie unterschiedlich in ihrer Flächenausdehnung, insbesondere in Angrenzung an die großen, leeren weißen Flächen des Umraums.
Horizontal 3, 1977
Öl auf Leinwand
145 x 130 cm
Sammlung Schroth