müller-emil gehört zu wichtigen Vertretern der „gegenstandslosen Kunst“ in der Schweiz, zur Schweizer Konkrete. Auch wenn seine Werke im klassischen Sinne gegenstandslos sind, haben sie dennoch die Farbe zum Gegenstand. Farbe zu erforschen und mit ihr zu gestalten war das Ziel und eine über sechs Jahrzehnte dauernde Leidenschaft des Zürcher Künstlers, der 2021 im Alter von 87 Jahren starb.
Viele seiner Werke verwenden starke Farbkontraste, die das Spektrum der Farben ausloteten und gelegentlich in einer freien Kombinierbarkeit von Bildelementen das Werk als Spielfeld von Optionen untersuchten. Eine Handschrift im Sinne einer Pinselspur war bei ihm höchst selten zu finden. Er nutzte eher die Farbrolle oder die Sprühpistole.
müller-emil schuf aber auch sehr subtile Werke mit nuancierten Farbdifferenzen, bei denen er Farbe in Kartonmaterial manuell einrieb, sodass der Farbauftrag fein und in der Erscheinung nicht vom Trägermaterial zu unterscheiden war.
Entwurfarbeit 243 # 606, 1998
Pulverfarben in Papier eingerieben,
auf MDF aufgezogen
40 x 58 x 2,3 cm
Privatsammlung