Seinem radikalen Ansatz folgend hat der französische Künstler Philippe Chitarrini alle Formen der Figuration – wie weit auch immer sie vom Vorbild entfernt sein mögen – aufgegeben, um sich voll und ganz einer reinen, radikalen Kunst zu widmen, die dem Minimalismus nahesteht.
Das Grundmotiv seiner Werke ist formal stets das Quadrat, das er in sich unendlich variiert, indem er mit den Linien, den Farben und den Grenzen des Untergrunds selbst spielt. Es ist ein Motiv, das sich so weit zurückzieht, dass es dem leeren Raum einer Form oder einer Gegenform Platz macht. Chitarrini arbeitet mit strikt reduziertem formalem Vokabular – grundlegende geometrische Figuren, Linien und Farbflächen. Dabei nutzt er Maltechniken, die keinen Duktus offenbaren und glatte, homogene Farbflächen hervorbringen. Deren Erscheinung – von samtiger Mattheit bis hin zu hochspiegelnder Brillanz desselben Farbtons – interessiert Chitarrini insbesondere.
Sein Bestreben ist, den Werken eine größtmögliche eigene Präsenz in der Welt zu ermöglichen, seinen Farben und Materialien eine konkrete Identität zu verschaffen: Sie verweisen nur auf sich selbst. Sein künstlerischer Ansatz beruht, ganz im Sinne der konkreten Kunst, auf dem Anspruch, eine Realität zu schaffen, die sich als solche in unsere größere, weniger organisierte visuelle Realität einfügen soll.
Triptyque Sans titre (bleu, bleu), 2017
Acrylfarbe matt und glänzend auf Leinwand
je 50 x 50 x 4, dreiteilig
Sammlung Schroth