Die Objekte erscheinen im Raum als in sich widersprüchliche Aussagen. Sie sind Zwischenwesen, die immer in einem bestimmten Beziehungs- geflecht gedeutet werden – ihre Teile sind uns vertraut, aber in ihrer Summe unbekannt. Kokeschs Objekte und Objektausstellungen legen Beziehungen und Zusammenhänge offen: Sie konstruieren aus Fragmen- ten der materiellen Welt alternative Welten und Realitäten. Die Objekte entziehen sich der beweisführenden Identifikation mit Worten: Was wir sehen, ist kein Modell, könnte aber ein Modell sein, kein Sensor, könnte aber ein Sensor sein, kein Solarpanel, könnte aber ein Solarpanel sein. Man könnte von einer Simulation sprechen, aber es wäre richtiger zu sagen, dass es eine Simulation sein könnte, denn es simuliert nicht die alltägliche materielle Realität, sondern konstruiert aus den Teilen und Fragmenten dieser Realität ein alternatives semantisches System mit eigener Syntax.
Auszug aus Dávid Fehérs Text “Objects in Conditional Tense”, zur Eröffnung der Ausstellung Ha / if, Galerie Kisterem, Budapest, 2024. Aus dem Englischen übersetzt von Juliane Rogge
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The objects appear in the space as self-contradictory statements. They are intermediary beings, always interpreted in a particular set of relations – their parts familiar, yet unknown in their totality. Kokesch’s objects and exhibitions of objects reveal relations and correlations: they construct alternative worlds and realities from fragments of the material world. The objects slip past
the evidential practices of identification with words: what we see is not a model but could be a model, not a sensor but could be a sensor, not a solar panel but could be a solar panel. One could say simulation, but it would be more correct to say that it could be a simulation, because it does not simulate everyday material reality, but rather constructs an alternative semantic system with its own syntax from the parts and fragments of this reality.
Excerpt from Dávid Fehér’s text “Objects in Conditional Tense”, read at the opening of the exhibition Ha / if, 2024