DANIEL G. HILL

Self-obstructing Linkage – Vertical Form | 2023 MDF,Aluminium-Klavierscharniere
| 119,5 x 62 x 42 cm

In meiner aktuellen bildhauerischen Arbeit beschäftige ich mich mit den Themen Schwerkraft, Mechanik, Flexibilität, Struktur und Form, die mich seit den Anfängen meiner Karriere motivieren. Ich habe mich von mechanischen Systemen des 19. Jahrhunderts, Spielzeug aus meiner Kindheit, lateinamerika- nischer ungegenständlicher Kunst des 20. Jahrhunderts und kubische Skulp- turen der Spätmoderne. In meinen Werken verwende ich einfache Materialien und Prozesse, die den daraus resultierenden Formen innewohnen, die in ihrer visuellen Einfachheit manchmal verwirrend sind.

In den letzten zehn Jahren habe ich mit der Idee der veränderlichen Form gearbeitet, zuerst mit Edelstahldraht, dann mit PVC-Stäben, Polyesterseilen, Stoffen und jetzt mit MDF, Bändern, Schnallen und Scharnieren. Ich habe oft gesagt, dass sich meine Werke nicht bewegen, sondern dass sie sich bewegt haben, bevor sie einen Punkt der Entscheidung erreicht haben. Aufgrund dieser Veränderlichkeit ist ihre Form provisorisch. Viele der Werke lassen sich in eine Reihe verschiedener Konfigurationen überführen. In den jüngsten Arbeiten verleiht die Methode, die MDF-Platten mit Scharnieren oder durch ein Geflecht von Bändern zu verbinden, ihrem Aufbau einen zerbrechlichen und vorüber- gehenden Charakter.

Ein gemeinsamer Aspekt all meiner Arbeiten ist die Tendenz, zu fragen: „Was sehe ich mir an, wie beziehe ich mich darauf und wie kann ich es verstehen?“ Eine solche selbstreflexive Betrachtung ist mein Ziel, denn die Aufgabe eines Künstlers ist es, uns an unsere Fähigkeit zum Staunen zu erinnern.

Daniel G. Hill, aus dem Englischen übersetzt von Juliane Rogge

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In my recent sculptural work, I advance concerns of gravity, mechanics, flexibility, structure, and form that have motivated me since the early stages of my career. I have taken inspiration from 19th century mechanical systems, toys from my childhood, Latin American 20th Century non-objective art, and late modernist cubic sculptures. My works employ humble materials and processes that are intrinsic to the resulting forms, which are sometimes confounding in their visual simplicity.

For the past ten years, I’ve been working with the idea of mutable form; first in stainless steel wire, then PVC rod, polyester rope, fabric, and now MDF, strapping, buckles, and hinges. I’ve often said that my works do not move, but that they have moved before reaching a point of resolution. Because of this mutability, their form is provisional. Many of the works are capable of resolving into a number of different configurations. In the most recent work, the method of connecting the MDF panels with hinges or through a weaving of straps lends a tenuous and temporary nature to their assembly.

A common aspect of all of my work is the tendency to give rise to the questions, “What am I looking at, how do I relate to it, and how do I understand it?” Such self-reflexive viewing is my goal, as an artist’s role is to remind us of our capacity to wonder.

www.danielghill.com