Seit fast 40 Jahren fertige ich Arbeiten aus unkonventionellen Materialien wie Pom Poms, Fahnenband, Teerpappe, Schnur, Vinyl und Schaumstoff.Meine Arbeit ist prozessorientiert. Sie verbindet das Handgemachte mit dem Industriellen, das Organische mit der geometrischen Form. Die Materialien diktieren die Struktur. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften be- einflussen sowohl die Form als auch den Inhalt der Arbeit. Der Widerspruch zwischen harten/robusten und weichen/zarten Materialien ermöglicht es mir, eine Idee zu einem Objekt zu entwickeln, das nicht nur die Form, son- dern auch den Inhalt zu einer abstrakten Erzählung formt. Materialien als Objekte sind voll von symbolischen Kontexten, Werten und Bedeutungen. Pom Poms waren eine kostengünstige Möglichkeit, Dinge zu verzieren. Ur- sprünglich stammen sie von europäischen Kriegsschauplätzen, wo sie als Hutschmuck verwendet wurden und ihre Farben den Status anzeigten, und von Kleidung, an der sie den Familienstand des Trägers bzw. der Trägerin signalisierten. Meine Pom-Pom-Arbeiten beziehen sich auf Zugmuster von Vogelschwärmen, vom Wind getragene Löwenzahnsamen oder farblich aufbereitete Statistiken eines Ortes zur Bevölkerungsvielfalt oder zum Verbrauch eines beliebten Lebensmittels. Kreise, Quadrate und Gitter tauchen in meiner Arbeit immer wieder auf, wobei ich die klaren Linien des Minimalismus, die Gitter der geometrischen Abstraktion und die kräftigen Farben der gegenstandslosen Kompositionen verwende.
Suzan Shutan
aus dem Englischen übersetzt von Juliane Rogge
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For nearly 40 years I have made work out of unconventional materials such as pom poms, flagging tape, tarpaper, string, vinyl and foam. My work is process oriented. It combines the handmade with industrial, and organic with geometric form. Materials dictate the structure. Their different qualities influence both the shape and content of work. The contradiction of hard/sturdy with soft/delicate materials allow me to develop an idea into an object that not only builds form but builds content into abstract narration. Materials as objects are full of symbolic contexts, values, and meanings. Pom Poms were an inexpensive way to embellish objects. They originated on battlefields across Europe as an ornament on hats, with their colors denoting status and on garments signaling the marital status of the wearer. My pom pom works refer to migratory patterns of flocks of birds, dandelion spores carried by the wind or color-coded statistics of a place be it population diversity or consumption of a popular food. Circles, squares and grids have reappeared throughout my work using the clean lines of Minimalism, the grids of Geometric Abstraction, and bold colors of non-objective compositions.