Jean-François Dubreuil

Seit Mitte der 1970er Jahre basiert meine Arbeit auf einer zentralen Idee: Ich übertrage Tages- oder Wochenzeitungen auf meine Bilder.
Diesem Leitkonzept folgend, geben meine Bilder die grundlegenden Strukturen gedruckter Informationen auf Leinwand wieder: überregionale, regionale oder internationale Tageszeitungen (von denen ich entweder das Titelblatt oder die ganze Ausgabe benutze), Wochenmagazine (von denen ich die ganze Ausgabe benutze).
Ich stelle meine Arbeiten stets in Serien zusammen, selbst wenn die Serie nur auf einer einzigen Ausgabe einer Zeitung basiert. Einige Beispiele dafür: Alle überregionalen Zeitungen, die an einem Tag erscheinen; eine Zeitung in Ausgaben aufeinanderfolgender Tage; eine Ausgabe einer Zeitung, die unterschiedlich wiedergegeben wird oder für die ich unterschiedliche optische Schemata zur Präsentation der aufeinanderfolgenden Seiten benutze…
Der Maßstab und das Layout der Seiten werden durch das Format der Zeitung, die Anzahl der Seiten (auch dann, wenn sie aus verschiedenen Zeitungen stammen) der jeweiligen Serie und das ausgewählte Format des Keilrahmens bestimmt.

Das Farbschema habe ich von Anfang an beibehalten: Rot für Anzeigen, Schwarz für Fotos, Grau oder Weiß für den Rest, der nicht durch andere Farben gekennzeichnet ist. Wenn nötig, können andere Farben hinzugefügt werden, dann hängt ihre Anzahl vom Charakter der Serie ab. So kennzeichnet zum Beispiel manchmal eine besondere Farbe eine Titelstory, die an anderer Stelle in der Zeitung fortgesetzt wird. Dann wird eben diese Farbe auf den Folgeseiten benutzt. In diesen Fällen werden die speziellen Farben nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.
Indem ich diese Regeln befolge, vermeide ich ästhetische Entscheidungen in der Komposition, die durch die Struktur der Zeitung bestimmt wird. Dabei achte ich weder auf Kontraste noch die Kompatibilität benachbarter Farben.
Um mit der Zeit zu gehen und diesen Kompositionsgesetzen treu zu bleiben, habe ich noch eine zeitbasierte Einschränkung hinzugefügt: jede Serie wird mit einem Code gekennzeichnet, dessen Abfolge sich auf die Chronologie der Zeitungen (oder der Zeitung) bezieht, die der Serie zugrundeliegen. Den oben geschilderten Regeln habe ich mich freiwillig unterworfen, ihre Befolgung zwingt mich allerdings, auf einen Großteil der künstlerischen Vorrechte zu verzichten, was mir wiederum ermöglicht, das Bild mit größtmöglicher Objektivität zu befragen.

Übersetzung Lucinda Rennison

QPB3/1 Al Bayane | 2001
Acryl auf Leinwand, über Holz
104,5 x 24 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Libération n°3879,
10/11/1993 | 1993
Acryl auf Leinwand, über Holz
33 x 33 x 3 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Liberation No. 1522 LC1 | 1981
Kreide und Bleistift auf Papier
50 x 50 cm
Sammlung Schroth, Soest

Liberation No. 1531 LD1 | 1986
Kreide und Bleistift auf Papier
50 x 50 cm
Sammlung Schroth, Soest

Liberation Champagne No 21044 3/2/2006
2006
Acryl auf Leinwand
84 x 60 cm
Galerie Lahumière, Paris

Népszava Qabi2/2 du 27/12/2014 | 2014
Acryl auf Leinwand
94 x 63 cm
Galerie Lahumière, Paris

Libération n°3300 | 1991
Acryl auf Leinwand
126 x 56 cm
Sammlung Schroth, Soest

Le Monde n°22086-3 19/01/2016 | 2015
Farbstift auf Papier
65 x 50 cm
Galerie Lahumière, Paris

Liberation No. 1635 LO1 | 1986
Kreide und Bleistift auf Papier
50 x 50 cm
Sammlung Schroth, Soest

Liberation No. 1546 LE11 | 1986
Kreide und Bleistift auf Papier
50 x 50 cm
Sammlung Schroth, Soest

Libération n°3507 | 1992
Acryl auf Leinwand
Diptychon, ges. 145 x 95 cm
Sammlung Schroth, Soest