Das Werk Vera Molnars charakterisiert der Kunsttheoretiker Eugen Gomringer als „ein Fingerabdruck der Menschheit: so viele Existenzen so viele unterschiedliche Profile“. Die Vielfalt an bildnerischen Mitteln und künstlerischen Ausdrucksformen ist im Oeuvre Molnars nahezu unerschöpflich. Neben geometrischen Figuren – allen voran das Quadrat – entwickelte sie im Umgang mit der freien Linie verschiedene Serien. Nicht nur den Zeichenstift und den Pinsel nutzt sie, sondern auch den Computer. Molnar arbeitet seit über 40 Jahren mit diesem technischen Hilfsmittel. Sie beschreibt die Möglichkeiten, die ihr der Computer bietet, folgendermaßen: „Dank seiner großen Kombinationsmöglichketien verhilft der Computer zu systematischen Forschungen im visuellen Bereich, hilft dem Maler, sich von kulturellen ‚ready mades‘ zu befreien und Formkombinationen zu finden, die man nie zuvor gesehen hat, weder in der Natur, noch im Museum: er hilft, unvorstellbare Bilder herzustellen.“ […]
Vera Molnar studierte von 1942 bis 1947 Malerei sowie Kunstgeschichte und Ästhetik an der Hochschule für bildende Kunst in Budapest.
Schon 1968 stellte sie erste Computergrafiken her. Von 1974 bis 1976 entwickelt sie ihr eigenes Softwareprogramm „MolnArt“. […] Sie gilt international als Pionierin der Computerkunst und erhielt 2005 für ihr Lebenswerk den ersten „d.velop digital art award“ (ddaa), 2007 wurde sie mit dem „Ordre des Arts et des Lettres“ geehrt. 2012 erhielt sie die französische Auszeichnung „Chevalier de l‘ordre de la Légion d‘honneur“ und den ungarischen „Ordre du Mèrite“.1
Dirk Martin
1 Extract from: Dirk Martin, „Vera Molnar“, Neuzugänge IV. Information, Exhib. Cat. Kloster Wedinghausen, ed.. SAMMLUNG SCHROTH, Soest 2012, p. [106].

4 rectangles á la regle d‘or
2004
Serigrafie auf Aluminium
50 x 50 cm
Kunstmuseum Ahlen, Dauerleihgabe Theodor F. Leifeld-Stiftung, Sammlung Speth-Lage

Vera Molnar
Carrès Dévoyés sur fond jaune | 2000
Carrès Dévoyés sur fond jaune
16-tlg., je 19 x 19 cm, freie Ausrichtung und Anordnung
galerie linde hollinger, Ladenburg

DES QUARTS-A (du cycle: Albers, autrement) | 2013
Acryl auf Leinwand
Diptychon, je 100 x 100 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Albers, autrement / V-F
1988-2013
Acryl auf Leinwand
80 x 80 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Vera Molnar
Interstices | 1985-2019
Pigmenttinte auf Leinwand
25-tlg., je 40 x 40 x 4 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Vera Molnar
Schleifen – Boucles | 2001
Gouache auf Papier
5-tlg., je 7,5 x 7,5 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg

Quatre Moins Un, FN-1
1971-2012
Acryl auf Leinwand
80 x 80 cm
galerie linde hollinger, Ladenburg