- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
teatro affetto | Mein Inselherz – ein fast verlorenes Stück
16. März - 17. März
Mein Inselherz – ein fast verlorenes Stück
von Jörg Maria Welke
teatro affetto
16. + 17. März 2024
RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner
„Der Abend Mein Inselherz ist der gelungene Versuch, die Erinnerung wach zu halten – behutsam und respektvoll.“ Stefan Keim, WDR3 Tonart
Mit Mein Inselherz – ein fast verlorenes Stück präsentieren wir ein ebenso besonderes wie gerade in der heutigen Zeit außerordentlich wertvolles musikalisches Schauspiel. Regisseur Jörg Maria Welke fügte es aus Texten und Kabarett-Liedern von jüdischen Autoren und Komponisten der 1930er und 40er Jahre zusammen.
Erzählt wird das Schicksal einer fiktiven jüdischen Kabarett-Künstlerin aus Berlin, die auf dem Zenit ihrer Karriere im Zuge der nationalsozialistischen antisemitischen Verbrechen abrupt aus ihrem Leben gerissen, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wird. Analog zur philosophischen Fragestellung nach dem Verbleib der Seelen all der in den Gaskammern Umgekommenen, behauptet Welke für seine namenlose Figur (Schauspielerin/Sängerin Veronika Maruhn), dass deren Seele seither rastlos in den Baracken des Lagers umherwandert. Ihre Ruhe findet sie schließlich durch die Begegnung mit dem personifizierten Schicksal (Tänzerin Bettina Rutsch), das ihr für einen Abend ihren menschlichen Körper zurückverleiht, sie an den Vorabend der Deportation in ihre Wohnung zurückversetzt und die intensivsten Stationen und Momente ihres privaten und künstlerischen Lebens kathartisch Revue passieren lässt. In oft schlagartigen und von der Figur des Schicksals initiierten Szenenwechseln wird sich die Künstlerin an ihre Jugend, ihr Heranwachsen, an ihre Liebesbeziehungen, an ihre Bühnenauftritte und auch an ihre Auschwitzerfahrungen erinnern.
Texte von Lion Feuchtwanger, Gad Beck, Yehiel De-Nur und weiteren verweben sich in dieser gut hundertminütigen Kreation mit Songs von (unter anderen) Willy Rosen, Friedrich Hollaender und Mischa Spoliansky, die von Julia Vaisberg am Piano intoniert werden.
Die Uraufführung der vollständigen Fassung, die von Publikum und Presse gleichermaßen beeindruckt aufgenommen wurde, fand im November 2022 im neuen Foyer der Volkssternwarte Recklinghausen statt. Nach ihrer Station im RAUM SCHROTH gastiert die Produktion u. a. im Bochumer Prinzregent Theater und im Théâtre National Du Luxembourg.
Karten für die Aufführungen am Samstag, 16. März, 19:30 Uhr und Sonntag, 17. März, 18:00 Uhr (20,- €, Abendkasse 25,- €) können über Hellwegticket, im Museum Wilhelm Morgner zu den üblichen Öffnungszeiten sowie im Online-Shop der Stiftung Konzeptuelle Kunst erworben werden. Kinder und Jugendliche, sowie alle hier genannten ermäßigten Personen zahlen zu allen Terminen den halben Eintritt. Jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Aufführungen gibt Regisseur Jörg Maria Welke eine Einführung in das Stück.
Auch die Generalprobe am Freitag, 15. März, 18:30 Uhr (Einführung 18:00 Uhr) ist öffentlich, der Eintritt beträgt 10,- € /ermäßigt 5,-€.
Die Produktion wurde gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. Wir danken der Bürgerstiftung Hellweg-Region und der Stadt Soest, deren Kulturförderung zur Aufführung des Stücks beiträgt, sowie allen Unterstützern, insbesondere dem Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest e.V..
Besondere Veranstaltungen wie eine Stadtführung zum Nationalsozialismus in Soest, ein Spaziergang zu Orten jüdischen Lebens in Soest oder ein Besuch der Synagoge in Unna bereiten die Theateraufführungen vor (Informationen werden laufend ergänzt):
Samstag, 9. März, 17 Uhr bis ca. 18 Uhr
Stadtführung mit Herrn Kükenshöner, Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest e.V., zum Nationalsozialismus in Soest
Treffpunkt: Haus zum Spiegel, ehemals Stadtarchiv. Jakobistraße 13, Soest
Montag, 11. März, 16:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr
Spaziergang zu Orten jüdischen Lebens in Soest mit Herrn Wilming-Gefeke
Treffpunkt: Jüdischer Friedhof. Männliche Personen denken bitte an eine Kopfbedeckung.
Mittwoch, 13. März, 17:30 Uhr bis ca. 19 Uhr
Wir besuchen die liberale jüdische Gemeinde haKochaw in Unna zu einer Synagogenführung. Bitte melden Sie sich dazu bis 4. März unter Angabe Ihres Vor- und Zunamens per E-Mail an rsvp@skk-soest.de verbindlich an.
Zum Termin bringen Sie bitte Ihren Ausweis mit. Männliche Personen tragen in der Synagoge eine Kopfbedeckung, die auch vor Ort geliehen werden kann. Dank des Engagements der jüdischen Gemeinde ist die Veranstaltung kostenfrei, eine Spende ist willkommen.
Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an, ob Sie Interesse an einem von uns ggf. organisierten Bustransfer von und zurück nach Soest hätten, Kosten für den Transfer pro Person ca. 12,- €.
Freitag, 15. März, 16:30 Uhr
Die Geschichtswerkstatt Französische Kapelle lädt zu einer Kreuzwegandacht in die Turmhalle von Sankt Patrokli ein. Gestaltet wird diese Andacht mit Bildern zum Kreuzweg des französischen Künstlers Guillaume Gillet. Er malte sie 1944 als kriegsgefangener Offizier im damaligen „Oflag VIA“ in Soest.